Was ist Internet of Things (Internet der Dinge)?
Internet of Things, oder Internet der Dinge, ist kein neuer Bergriff mehr in der IT Welt. Aber richtig damit zu tun zu haben, haben wir erst seit der Entwicklung der Smart Phones.
Der Kern bei der PV Industrie ist die Energieversorgung – eine bedeutende Infrastruktur, die alle Bereiche unseres Lebens beeinflusst. Dabei kann man heute unmöglich Zukunftspläne für die Energieversorgung machen, wenn man das Internet of Things nicht versteht. Denn das betrifft viel mehr als ein einfaches Smart Metering (Stromzähler) oder Smart Home (z.B. die Waschmaschine läuft, wenn die Sonne besonders viel Strom produziert). Internet of Things ist eine genau so wichtige, wenn nicht noch entscheidend wichtigere Infrastruktur, die nicht nur Informationen sammelt, zuordnet, sondern auch kontrolliert. Darum habe ich mich entschieden, einen Beitrag über Internet of Things zu erfassen, damit jede/r, der/die diesen Artikel gelesen hat, weiß, was der Begriff für sich selbst und seine/ihre Industrie bedeutet.
Für diejenigen, die wenig Zeit haben, habe ich wie immer eine Zusammenfassung. Wobei dieses Mal rate ich Dir wirklich, einfach weiterzulesen, weil, dieses Mal kann ich wirklich nur die Zusammenfassung in Überschriften liefern:
- Was ist Internet of Things: Zwei Phasen der Internet Entwicklung.
- Wie funktioniert Internet of Things?
- Beispiele, dass Internet of Things schon Gegenwart und Alltag geworden ist.
- Wofür brauchen wir Internet of Things?
- Big Data: Warum es noch nie so wichtig ist wie heute, und warum Deine Daten Rohstoff der Zukunft ist.
- Welche Bereiche deckt Internet of Things?
- Was ist ein IoT Gerät?
- Wie viele „Dinge“ sind bereits mit dem Internet verbunden?
- Ist IoT sicher? Die dunkle Seite.
Was ist Internet of Things? Ein erstes Beispiel
Mit „Internet of Things“ hatte ich meinen „Aha Moment“ in 2008: Ich habe da mein erstes iPhone besorgt. Der Aha Moment war ein kurzer Gedanke: Wow, das Telefon ist das erste „Ding“, das mit Internet verbunden ist, das ursprünglich nur ein „Ding“ war. Es ist ganz nachvollziehbar, dass ein Computer mit Internet verbunden wird, weil sie dafür da sind, um Daten zu analysieren und zu verarbeiten. Und es ist ziemlich selbstverständlich, dass solche Maschine die Ergebnisse an Menschen weitergeben, die die Daten abfragen und analysieren. Es ist auch keine Überraschung, wenn die Maschinen die Daten irgendwann an Menschen weitergeben, die nicht direkt vor ihnen sitzen. Dafür werden Computer erfunden.
Das gilt aber nicht für Telefone – es war nicht geplant, dass ein Telefon selbst Daten sammelt, analysiert und diese Daten an dritte weitergibt, dabei kann der/die Dritte ein Mensch sein, oft aber auch Maschinen sein, die ebenfalls Daten sammeln, analysieren, und an dritte geben – ja, der Prozess ist unendlich. Das Smart Phone ist daher ein gutes Beispiel für „Internet of Things“.
Internet of Things: Definition
Internet of Things an sich ist sehr leicht zu erklären: Existierende Gegenstände, die offline waren/sind, werden mit Internet verbunden. Das ist ziemlich selbsterklärend. Allerdings ist die Folgefrage, was alles zu diesem Prozess gehört, Sachen von offline zu online zu bringen, die kompliziertere Frage.
Um diese Frage zu beantworten, muss man eine Grundvorstellung bekommen, was offline zu online bedeutet. Schließlich sind „nur“ Daten, die offline entstanden sind, die dann ins Internet geladen werden. Aber der Kern ist nicht einfach der Prozess von Hochladen, sondern, was danach mit den Daten passiert. Wen dienen diese Daten, um zu funktionieren? Werden Daten an Menschen oder Maschinen weitergegeben? Wenn sie an Menschen weitergegeben werden, ist es ein reines Management von vielen Daten, wenn sie aber an Maschinen weitergegeben werden, dann muss man wieder fragen, was die Maschinen dann mit den Daten machen? Das ist das Schwierige daran, Internet of Things wirklich zu verstehen.
Was ist Smart?
Ein Telefon ist nicht für Daten Verarbeitung da – ja, das Telefonat liefert auch Daten, verarbeitet aber keine, so war der Plan. Ein normales Telefon ist (war) „stupid“, wie Steve Jobs die Nicht-iPhones in 2007 bei der Produktveröffentlichung von iPhone auf der MacWelt beschrieben hat. Mit iPhone wird das Telefon smart, vor allem, mit Internet verbunden und verbreitet. (Da ich keine Geschichtsstunde starten will, lasse ich den Teil Nokia weg.)
Das Internet wurde im Jahr 1983 erfunden und ist heute schon 36 Jahre alt. Mit diesem Alter kann Internet schon lang nicht mehr so bleiben, wie es mal war. Es gibt bisher zwei Phasen bei der Entwicklung des Internets. Beide Phasen kann man gar nicht mit einer Jahresanzahl oder einem Zeitraum definieren (so etwa von 1983 bis xxx), weil jedes Land und Gebiet einen anderen Entwicklungsstatus hat. Darum beschreibe ich die Phase in eigentlichen Ereignissen oder Eigenschaften:
- Internet Phase 1: Menschen verbinden
- Internet Phase 2: Maschinen verbinden
Phase 1: Menschen verbinden
Die erste Phase des Internets beschäftigt sich damit, dass Menschen mit Menschen verbunden werden, und, dass Menschen mit (von Menschen erschaffenen) Informationen verbunden werden. Menschen stehen im Mittelpunkt und verschaffen Kommunikation untereinander. Auch Informationen, die im Internet stehen, sind erstellt von Menschen. Deshalb ist die erste Phase eine (einfache) Erweiterung der menschlichen Kommunikation, mit Hilfe des Computers und Internets. In dieser Hinsicht ist Internet eine Erweiterung von Telefon: Mehr Kommunikation unter Menschen.
In dieser Phase gibt es zwar viele Geräte und Quellen (Webseiten, Apps…), die möglicherweise auch miteinander verbunden sein könnten, aber sie dienen eine zentrale Figur: Den Menschen, und sie liefern nur Informationen an Menschen, sonst an keinen anderen.
Darum ist ein Smart Phone, in der Hinsicht, noch nicht die bahnbrechende neue Erfindung: Wenn Du mit dem Smart Phone Nachrichten liest oder etwas online bestellst, passiert das Gleiche, wie, wenn Du mit dem Computer das machst. Denn in diesem Prozess bist Du immer noch der Mittelpunkt, und Du wirst mit einem anderen Menschen mit Informationen versorgt. Auch bei der Bestellung liefert das Smart Phone nichts mehr, als die Informationen von Dir, dass Du etwas zu einem bestimmten Preis kaufen willst, an einer anderen Partei. Und die andere Partei stimmt zu und nimmt zu dieser Kondition den Auftrag an.
Phase 2: Maschinen verbinden (Geräte und Gegenstände)
Die nächste Phase des Internets ist die Verbindung der physischen Welt mit dem Internet und der Maschinen untereinander (M2M – Machine to Machine). Wir befinden uns och mitten in dieser Entwicklungsphase.
Diese zweite Phase bedeutet: Geräte und/oder Gegenstände werden mit Geräten und/oder Gegenständen verbunden. Sie kommunizieren miteinander, mit oder ohne, dass wir definieren oder sogar erfahren, wann, wo, wie und ob das stattfindet. Ein Gerät, oder sogar ein Gegenstand, hat nicht mehr eine einfache Funktion, und sie versorgen auch nicht nur uns mit Informationen. Sondern, sie versorgen anderen Maschinen mit Informationen, damit sie diese Informationen wieder weiter verarbeiten können. Und dieser Prozess geht unendlich weit.
Der Prozess kann einfache Daten liefern wie: Wo Du gerade bist, was Du gerade liest, mit wem Du gerade telefonierst. Es kann aber noch komplizierter sein, wie: Wie oft hast Du letztes Jahr Sport an einem bestimmten Ort gemacht und wie viel hast Du Dich bewegt. Und diese Daten kann das Smart Phone nicht nur Dir zeigen, weil Du diese sehen willst, sondern auch an Datenbank einer Krankenversicherung schicken, um Deine Beiträge neu zu berechnen. Die dann noch zur weiteren Verwertung der Versicherungsindustrie eingesetzt werden, um die Gewinn und Verlust Vorhersage zu tätigen. Die wiederum für Fond und Banken wieder verwendet werden können, um Unternehmen zu bewerten, die in Gesundheitssektor tätigen, damit sie neue Finanzierungsrunde bekommen können. Das kann man noch weiter an der Wallstreet analysieren, um die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder sogar eines Landes zu definieren… Es kann unendlich gehen.
Ein bildliches, einfaches Beispiel für M2M (Maschine to Maschine):
Ich nehme das Beispiel mit dem iPhone und Smart Watch und führe jetzt weiter. Wenn ich ein iPhone besitze, und eine Smart Watch dazu kaufe, mit der ich die Schritte zähle und Gesundheit tracke, dann werden die beiden Geräte miteinander kommunizieren. Denn meine Smart Watch liefert Daten an das Smart Phone, ohne, dass ich jedes Mal dafür einen Befehl gebe. Ich laufe einfach nur und zum Schluss checke ich mein Handy und stelle fest, dass die Daten erfasst sind, die aus der Smart Watch kam.
Der Mensch kontrolliert nicht (mehr) jede Aktivität, was die Uhr mit dem Smart Phone macht, oder anders rum, was das Smart Phone noch bei der Uhr abfragt. Ich weiß nicht, welche Daten übertragen werden sollen, an wen – z.B. an die Versicherung, wo ich Beiträge zahle. Denn sie sind beide mit dem Internet verbunden und kommunizieren untereinander, mit oder ohne meinen Befehl dazu. Sie sind M2M verbunden – sie gehören zum Internet of Things.
Diese Kommunikation findet unter Maschinen statt, wir als Menschen sind auf einmal Außenseiter. Ich, die Läuferin, und der/die Versicherungsmitarbeiter/in sind „nur“ zwei „User“. Die tatsächliche Arbeit, meine Sportstunde zu kalkulieren und zusammenzufassen, macht mein Smart Phone. Ein Beitrag daraus zu berechnen, machen die Computer bei der Krankenversicherung. Wir wissen selbst nicht einmal, was da genau passiert: Findet nur einmal Kommunikation statt? Mehrmals? Wie oft? Werden sie sogar in Echtzeit übertragen? Das wissen wir nicht.
Und wenn ich eigentlich diejenige bin, die gelaufen war und diese Daten erzeugt hat, wieviel Kontrolle habe ich noch über diese Daten? Wie viel kann ich entscheiden, an wen sie noch weitergegeben werden dürfen/können? Denn die Berechnung habe ich nicht selbst gemacht, ich habe höchstwahrscheinlich auch nicht dafür bezahlt. Wen gehören meine Daten (gefühlt meine)?
Das Gute an der Sache:
Soll ich die Datenweitergabe einfach ablehnen? Das Recht werde ich noch in nahen Zukunft haben. Die Vorteile sind aber zu offensichtlich, um die Daten nicht weiterzugeben: Ich mache täglich 30 Minuten Sport, ohne wenn und aber. Würde ich meine Krankenversicherung darüber informieren, würde ich sicher niedrigere Beiträge zahlen müssen, weil ich damit mein Gesundheitsrisiko senke. Außerdem will ich meine Laufroute, meine Herzfrequenz und Schlaf tracken, um bewusster meine Sportstunde zu planen. Diese Berechnung kostet etwas. Wenn ich nicht mit Daten zahle, dann zahle ich mit Geld, und das kann teuer werden.
Außerdem: Wenn viele Menschen ihre Daten zur Weiterverarbeitung freigeben, können Wissenschaftler zum ersten Mal ohne langjährige Planung eine große Menge an medizinische Zusammenhänge finden, die vorher nicht möglich waren. Damit könnte ich dazu beitragen, Zusammenhang zwischen Sport und Erkrankungen bzw. Diagnosen sowie Behandlungen zu finden.
Und das ist erst der Anfang. Erst in diesem Prozess, wo Maschinen mit Maschinen gemeinsam die Daten auswerten und verwenden, entstehen neue Daten, die wieder verwendet werden können. Sie sind die Quelle neuer Informationen. Darum sind Daten so wichtig wie noch nie. Jede Person produziert täglich eine große Menge von Daten, die wieder Wert schöpfen (können).
Darum sind Daten nun die neuen Rohstoffe, die jede/r will. Und ich erkläre Dir noch, wie man an diesen Daten, mit Hilfe von Internet of Things, ran kommt und was man dann mit den Daten macht.
Was ist RFID und warum ist es wichtig für Internet of Things
https://www.rfid-grundlagen.de/
Was ist ein IoT Gerät (Hardware) und was ist ein IoT Software?
Ein IoT Gerät oder ein IoT Hardware kann alles sein, was an einem Sensor angeschlossen. Vorausgesetzt, sie sind mit Internet verbunden und können Daten übertragen. Werden die 3 Voraussetzungen erfüllt, gehört es zum „Internet of Things“.
Ein IoT Hardware besteht in der Regel aus drahtlosen Sensoren, Aktoren und Computergeräte.
Dabei müssen nicht alle einzelne Gegenstände selbst ein Computergerät sein oder besitzen, um Daten zu berechnen. Die Berechnung kann in der Cloud stattfinden. Sie müssen nur schaffen, diese Daten auch noch in die Cloud zu übertragen.
Ein IoT Software ist ein Software, der diese ganzen Prozessen designet, überwacht, verarbeitet und verwaltet, damit diese Hardware, die immer mehr produziert werden, und die Daten, die auch immer mehr werden, trotz wachsender Anzahlen stets harmonisch miteinander arbeiten können.
Wie wird Internet of Things aufgebaut?
Internet of Things besteht aus 4 Stufen, die zusammen ein Netzwerk bilden, um diesen komplexen Prozess zu ermöglichen:
- Daten bilden, erkennen und erfassen (Endgeräte)
Hier werden Endgeräte mit Chips und/oder anderen Sensoren verbunden und verschaffen die Quelle der Daten. Sie können im Auto gebaut sein, um die Bewegung des Autos zu messen und überwachen. Sie können aber auch an einer Verpackung geklebt sein, um Versandstatus zu tracken.
In diesem Prozess ist die Kunst, die Menge an Geräten und Gegenständen zu managen, dass möglichst viele von ihnen Daten bilden und erfassen können. - Daten übertragen (Netzwerk)
Um diese Daten zu sammeln, braucht man ein Netzwerk. Netzwerk ist die wichtigste Infrastruktur von Internet of Things. Darum ist 5G so ein empfindliches Feld: Wer 5G besitzt, hat schnelles Internet und bildet somit die Grundlage der zukünftigen Industrie. Denn sie sind die Infrastruktur für Rohstoff der Zukunft – die Daten. Gleichzeitig haben Menschen Angst, dass ihre Daten zwar schnell geliefert werden, aber auch an anderen geliefert werden. - Daten managen (Software)
Allein, dass die Daten da sind, reicht es natürlich noch nicht aus. Diese Daten werden ständig überwacht, ausgewertet und verwendet. Diesen Prozess managet die Softwares, die zu verschiedenen Zwecken programmiert werden.
Das ist zwar ein riesiges Feld, dient aber ein sehr einfaches Ziel: Daten zu bestimmten Zwecken managen. - Daten erweitern (Geschäftsmodelle)
Dieser Bereich ist das Umfassendste. Bisher sind Fachkenntnisse gefragt. Aber wenn es um Geschäftsmodelle geht, ist Kreativität dran. Wer es schafft, mehr Wert aus reinen Daten zu erschöpfen, gewinnt das Geschäft des 21. Jahrhunderts. Einfaches Beispiel ist bereits passiert: Google, Facebook, Instgram etc. verwenden alle ihre gesammelte Daten, um Marketingprodukte zu verkaufen, damit Verkäufer ihre Zielgruppe besser treffen können.
Was hat Internet of Things mit der PV Industrie zu tun?
Ich habe so viele Beispiele genannt, um IoT zu erklären, dabei ist PV noch nicht erwähnt worden. Weil das auch schwierig ist, gleich mit der Bombe zu starten. Ich selbst bin fest davon überzeugt, dass PV der zukünftige Hauptenergieträger ist. Deswegen ist meine Vorstellung hier schon auf einer PV Infrastruktur basiert.
Wenn die Menschen in Zukunft ein Netzwerk von Solaranlagen und Stromnetzen aufgebaut haben, das sowohl innerhalb eines Einfamilienhaus funktioniert, als auch große Wohnblöcke, Fabriken und Kraftwerke versorgt, bildet diese Infrastruktur eine ähnliche Basis wie die Internet Infrastruktur. Beide Infrastrukturen existieren miteinander und haben starken Einfluss aufeinander.
Ein Beispiel mit PV Anlagen und Smart Home:
Damit die Stromversorgung intelligenter und effizienter verläuft, gibt es Smart Meter, zusammen mit dem Wechselrichter schaffen sie es, die Peak Leistung von der Sonne zu erzielen, „smart“ den Strom zu verteilen. Ein Smart Meter (intelligenter Stromzähler) hilft dabei, sowohl die Daten zu speichern (wie viel Strom verbraucht wird) und zu übertragen, als auch noch die gesamte Infrastruktur zu überwachen. Sie können bei Störung die Zentrale melden, bei Gefahr selbst ausschalten. Die Vorteile sind schon bei vielen angekommen.
Aber es kann noch weiter gehen. Wenn alle Geräte, die Strom verbrauchen, mit Internet verbunden wären, und miteinander kommunizieren können, können sie auch selbst „Befehle“ aussprechen. D.h., wenn die PV Anlagen auf einem Dach Spitzenleistung am Mittag erzeugen, aber die Einwohner sind nicht zu Hause und brauchen den Strom nicht, ihr Speicher sind entweder nicht vorhanden, kann der Strom nur eingespeist werden. Aber der Staubsauge, der eigenen Akku hat, kann den PV Anlagen Bescheid geben, dass sie sie mit Strom aufladen können.
Und wenn die Anlagen größer sind und mehrere Gebäude versorgen, können PV Anlagen mit Stromzählern und Geräten kommunizieren, die mehr Energie verbrauchen. So muss man wenig selbst planen, sondern, die Geräte regeln das miteinander.
Eine Idee mit PV Anlagen und IoT:
Noch interessanter wird es, wenn die PV Anlagen selbst auch mit IoT funktionieren würden. Sie können sich melden, wenn z.B ein Teil von Schmutz gedeckt ist. Sie kommunizieren mit den nächsten Dronen, die in der Nähe stationiert sind. Bei Anfragen fliegt gleich eine Drone zum schmutzigen Panel und spritzt Wasser auf den Fleck. Oder, die Solarmodule sind so eingestellt, dass sie bei Bedarf selbst den Reinigungsservice bestellen und die Dronen auch selbst kommen können.
Und wenn die industriellen Anfertigung so weit ist, dass jedes Teil einen ganz kleinen Sensor (wie ein RFID) hat und bei Fehlfunktion sich melden kann, wären Produkte deutlich leichter zu reparieren.
Mit IoT kann auch die Montage der PV Anlagen anders aussehen. Wenn die Solarpanel auf einem flexiblen, drehbaren Montagesystem gesetzt ist, und jedes Element kann sich mit dem System bewegen, dann kann theoregisch jede Solarzelle stündlich in die Sonnenrichtung drehen und eine deutlich höheren Wirkungsgrad erzielen.
Das ganze Monitoring System kann damit „smart“ werden: Von der Entstehung der Daten bis zur Verwaltung, Verarbeitung und Verteilung der Daten sind heute noch oft mit Verzögerung und Fehlern konfrontiert. Mit IoT wird es deutlich leichter sein, eine Echtzeit Überwachung mit Tracking, Dokumentation und Reparatur zu erstellen. Denn jedes Einzelteil, jede Solarzelle und jede (Mini)Wechselrichter, Speicher … kann mitdokumentieren und berechnen, um höhere Effizienz und niedrigere Fehlerquote zu erreichen. Wenn etwas nicht stimmt, kann auch genau das Teil ausgesucht werden, das die Fehlermeldung sendet.
Fraunhofer ISE hat dazu einen kurzen Beitrag über Organische Photovoltaik für das »Internet of Things«. Wer Interesse hat, kann hier noch weiterlesen.
Wie viele „Dinge“ sind bereits mit dem Internet verbunden?
Internet of Things ist bereits Teil der Normalität, auch wenn nicht jede/r von uns darüber weiß.
Statista erfasst 2019 anhand ihrer Daten eine Prognose, wieviele Geräte zum Internet of Things gehören werden. Bis 2025 werden voraussichtlich 75.44 Milliarden Geräte durch „Internet of Things“ verbunden.
Aber was bedeutet das für uns, sowohl im Alltag, als auch in Industrie und Wirtschaft?
Wofür brauchen wir Internet of Things?
Ob wir Internet of Things „brauchen“, lässt sich streiten. Denn die meisten neuen Technologien starten mit dem Widerstand, dass die Mehrheit meinen, dass sie es nicht „brauchen“. Ich selbst bin eine starke Befürworterin von „Internet of Things“, auch wenn es mir bewusst ist, dass Internet of Thing starke Risiken mit sich bringt.
Ein Gedankenspiel mit dem Autokennzeichen
Einführen von Internet of Things bringt Veränderungen. Manche mögen sie, manche nicht. Ich vergleiche das gern mit der Einführung von Autokennzeichen.
1893 wurde das Autokennzeichen System in Paris, Frankreich geboren, weil zu viele Autos fahren, dass täglich Unfälle passieren. Die Motorfahrzeuge bekamen eine einheitliche Nummer, die zu den Fahrzeuge Besitzern zugeordnet sind. 1907 gab es in Deutschland dann auch ein ähnliches System mit demselben Prinzip, damit man die Autos zu den Personen zuordnen können.
Auch wenn Internet der Dinge auf dem ersten Blick mit dem Autokennzeichen wenig zu tun scheint, haben sie eine Gemeinsamkeit: Es passiert in einer Zeit, in der etwas in einer großen Maße entsteht. Diese „Dinge“ (Auto damals und heute sind alles) sind zu viel, dass sie unübersichtlich wurden. Um sie besser zu managen, hat man ein System erfunden, damit man diese „Dinge“ zuordnen und verwalten kann.
Internet der Dinge ist nicht anders. Noch nie hat die Menschheit so viele Sachen wie heute. Sie sind ständig in Bewegung, sowohl als Produkt, als auch als Entsorgung, als Teil eines Produktes, oder als Träger eines Systems. Die Menge an Dingen ist schon so groß, dass wir ein System brauchen, um sie besser zu managen.
Logistik als Beispiel: IoT passiert jetzt
Logistik ist ein Bereich, wo Internet of Things klare Vorteile bringen können. Es ist im Moment schon ein kleines Teil dabei, auch wenn noch nicht vollständig integriert. Sowohl kleine Pakete, als auch große Container können mit Internet der Dinge verbunden sein. Sie können alle an die Zentrale oder Geräte in ihrer Nähe mitteilen, was sie gerade machen, wo sie sind. Damit ist nicht nur Tracking einfacher, sondern sie entlasten die komplete Vor- und Weiterplanung.
Wenn Pakete mit EmpfängerInnen kommunizieren können, müssen sie auch nicht immer an bestimmte Orte abgegeben werden. Sie können beide flexibel an eigene Standorte anpassen, wann und wo für sie am besten funktioniert, in Echtzeit abstimmen.
Privatverwendung und Industrie verwendung
Im privaten Bereich kann IoT vielfältig eingesetzt werden. Momentan deckt das Thema Smart Home diesen Bereich ganz gut, um die Verwendungszwecke zu erfüllen: Kühlschränke, die selbst übers Internet bestellen können. Waschmaschinen, die als Teil des Kleiderschranks funktionieren und beim Bedarf die Wäsche direkt im Schrank reinigen und trocknen. Davon gibt es schon viele Anbieter, die relevante Produkte auf dem Markt präsentieren.
Im industriellen Bereich sind jetzt schon viele Logistik-Zentren mit IoT ausgestattet. Auch im Bereich Automobil ist IoT ein großer Einsatzgebiet, da Autos mit IoT miteinander kommunizieren können und Route optimaler planen können und Unfall vermeiden können. Da gibt es fast keine Einschränkung, welches Gebiet nicht einsetzbar wäre.
Wie kann man die Gefahren bei IoT minimieren?
Auch wenn ich schonmal gesagt habe, dass IoT wie Autokennzeichen ist, ist IoT nicht ganz das Gleiche wie bei den Kennzeichen. Die Komplexität bei Internet of Things macht so ein gutes Werkzeug ebenfalls sehr gefährlich. Ich bin zwar keine Expertin, verfolge dieses Gebiet schon seit einiger Zeit. Meiner Meinung nach gibt es sehr gute Lösungen, um die Gefahren zu minimieren, auch wenn die Lösungen noch Zeit brauchen werden.
Die Problematik bei IoT ist eigentlich nur ein widersprüchliches Phänomen: Es gibt zu viele Gegenstände, die „stupid“ sind und nicht selbständig bewegen, berechnen oder Daten liefern können.
Das Paradoxe bei den Daten: Personalisieren oder anonymisieren?
Aber sobald man die riesige Mengen von Gegenständen mit Internet verbindet, entsteht eine riesige Menge an Daten. Diese Daten sind zwangsläufig mit Personen gebunden, sobald sie eine Quellenangabe machen. Das Personalisieren ist ein Nebenprodukt bei der Entstehung der Daten, weil sie meistens von Personen erzeugt sind.
Wenn man diese Quellenangaben weg machen würde, wären die Daten nicht mehr persönlich, aber das würde bedeuten, sehr wertvolle Informationen gehen dabei verloren. Denn Menschen sind sehr individuell. Was für einen Menschen nützlich ist, ist nicht unbedingt der Fall für jemand andere. Die Daten, die von einer Person entstanden sind, sind für diese Person extrem wichtig, aber nicht unbedingt für die anderen. Verzichtet man auf die Personalisierung, verzichtet man eigentlich auf das Wertvollste an der Sache.
Personalisiert man aber die Daten, muss man extrem vorsichtig sein, wo man diese Daten verlagert. Kommen sie in falschen Händen, sind die Folgen unvorstellbar.
Blockchain als Teil der Lösung
Blockchain ist ein komplizierter Begriff. Ich will hier gar nicht tief einsteigen, wie das Blockchain funktioniert. Ich will hier nur das Nutzen von Blockchain in einem Satz formulieren:
Mit Blockchain kann man Daten Zugehörigkeit verleihen, ohne, dass eine zentrale Partei Kontrolle drüber hat.
D.h., wenn ein Gegenstand mit einem Blockchain System verbunden ist, bekommt dieser Gegenstand eine eigene Identität. Diese Identität kann jemand gehören, kann aber auch einem anderen Gegenstand gehören. Und niemand, außer der/die/das BesitzerInnen (kann auch ein Gegenstand sein!), hat Zugriff auf diese Identität.
Damit kann ein großes Problem bei IoT gelöst werden. Aber das wäre ein weiterer Artikel, den ich veröffentlichen will. Es gibt schon Unternehmen, die daran arbeiten. Im nächsten Artikel werde ich dieses Thema untersuchen und die Unternehmen vorstellen.
Und als ein Individuum bleibt es Dir nicht viel Wahl, außer, einfach abwarten und positiv bleiben. Denn solange Du glaubst, dass die Menschheit vorwärts bewegt, und ich glaube ganz fest daran, werden wir immer gute Lösungen für unsere Probleme finden.
*Alle von www.pvpublic.com erstellten Grafiken kannst Du gern wieder verwenden. Bitte einfach die Quellenangaben wie folgt machen: Quelle: pvpublic.com/beitragsname . Diese bitte immer direkt unter der Grafik in Deinem Beitrag einsetzen.