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PV-Rechner: Wie berechne ich den Ertrag meiner PV-Anlage?

Der Ertrag einer Photovoltaik-Anlage ist im Grunde nichts anderes als die gesamte Strommenge, die von der Anlage erzeugt wird. Diese wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Meist wird der Ertrag über einen Monat oder ein Jahr betrachtet. Erst wenn wir wissen, wieviel Strom unsere PV-Anlage erzeugt, können wir auch wissen, ob sich unsere Investition lohnt.

Überblick:

  • Der Ertrag hängt von vielen Faktoren ab:
    • Geografische Lage und Globalstrahlung
    • Ausrichtung, Neigung und Verschattung
    • Wirkungsgrad der PV-Anlage
    • Größe der Anlage
  • Durchschnittswerte für die Normgröße von 1 kWp:
    Für die Region Eisenach (Mitte in Deutschland) für die Jahre 2009 bis 2018 ergibt sich ein durchschnittlicher Ertrag von 936,8 kWh pro kWp.
  • Beispiel für ein Einfamilienhaus:
    Bei einer Anlagenfläche von 26 m² ergibt sich eine installierte Leistung von 4,2 kWp. Daraus ergibt sich ein Ertrag der PV-Anlage von ca. 4000 Kwh pro Jahr. Das reicht schon, um den Stromverbrauch einer 4-köpfigen Familie zu decken.
  • Eine solche Anlage mit 4,2 kWp Nennleistung kostet im Durchschnitt ca. 7800 €.
  • Mit dieser PV-Anlage kann man bei 30% Eigenverbrauch ca. 360 € an Stromkosten einsparen. Für den eingespeisten Strom bekommt man ca. 300 € Einspeisevergütung pro Jahr.
  • Mit Ersparnissen bzw. Einkünften von ca. 660 € im Jahr ist die PV-Anlage nach 11 Jahren und 8 Monaten abbezahlt.

Ertrag der PV-Anlage: Beispielrechnung

Ertrag bei idealen Bedingungen

Für unsere Beispielrechnung gehe ich von idealen Bedingungen aus. Wir bauen ein neues Haus, bei dem wir bestimmen können wie das Dach beschaffen ist, auf dem die Anlage installiert werden soll.

Als Standort habe mich hier für Eisenach entschieden, da das ziemlich in der Mitte Deutschlands liegt. Das Hausdach ist direkt nach Süden ausgerichtet, um möglichst viel Sonne einzufangen. Die Neigung des Dachs beträgt 30°, also ideal für den maximalen Ertrag.

Wir installieren in unserer Anlage 16 PV-Module mit einer Nennleistung von jeweils 260 Watt. Diese Module belegen eine Fläche von ca. 26,6 m². Somit kommen wir auf eine Nennleistung von 4,2 kWp. (https://www.photovoltaik4all.de/pv4all-netz/solarmodule/solarwatt/3027/solarwatt-60p-260-poly-glas-glas-modul)

Die am Standort Eisenach und in der Umgebung installierten Photovoltaik-Anlagen produzierten im Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2018 jedes Jahr 936,8 kWh pro kWp.

Für unsere Anlage mit 4,2 kWp bedeutet das eine produzierte Strommenge von knapp 4.000 Kwh pro Jahr.

Installation der PV-Anlage
Installation der PV-Anlage

Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Zuerst müssen wir wissen, was die PV-Anlage kostet. Hier nehmen wir einige Durchschnittswerte für die verschiedenen Bauteile. Komponenten wie die PV-Module kosten natürlich mehr, je größer die Anlage ist. Dagegen fallen z.B. Kosten für den Netzanschluss nur einmal an, egal wie groß die Anlage ist.

Kosten für die Installation einer PV-Anlage
WasKosten pro kWh (EUR)Kosten für 4 kWh (EUR)
PV Module (4 kWp)1.3005.200
Wechselrichter200800
Montagesystem130520
Netzanschluss750 gesamt750
Kabel250 gesamt250
Installateur300 gesamt300
Gesamt7.820

Die Installationskosten betragen ca. 7820 € für die PV-Anlage aus unserer Beispielrechnung.

Wir haben für unsere Beispielrechnung ein Haus in Eisenach mit idealen Bedingungen gebaut. Hier wohnt eine vierköpfige Familie, die im Jahr ca. 4.000 kWh Strom verbraucht. (https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/stromverbrauch-im-haushalt/)

Die PV-Anlage auf dem Hausdach der Familie hat eine Nennleistung von 4,2 kWp. Damit produziert die Familie wiederum 4.000 kWh Strom im Jahr. Nachdem aber die Stromproduktion nichtgenau dann stattfindet wie der Verbrauch, kann die Familie nicht die ganze Menge selbst produzieren bzw. verwenden.

Ein Teil des produzierten Stroms wird selbst verwendet, der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Für diese Anlage können wir von einem Eigenverbrauchsanteil von ca. 30 % ausgehen.

PV-Ertrag: Einsparungen und Einnahmen

Dem entsprechend verbrauchen wir 1200 kWh selbst und speisen 2800 kWh ins Stromnetz ein. Durch den Eigenverbrauch sparen wir somit knapp 360 €, mit der Einspeisevergütung erhalten wir knapp 300 €.

VerwendungStrommengePreis pro kWhErsparnis / Einnahmen
Eigenverbrauch1.200 kWh0,30 €360 €
Einspeisung2.800 kWh0,1064 €298 €

Jedes Jahr liefert uns die PV-Anlage somit eine Einsparung bzw. Einnahmen von rund 660 €.

Nach rund 11 Jahren und 10 Monaten ist die Photovoltaik-Anlage abbezahlt und liefert uns kostenlose Energie von der Sonne.

Ertragsrechner: Wieviel Strom produziert meine PV-Anlage?

Die Energieagentur Nordrhein-Westfalen bietet online einen PV-Rechner an. Dieser ist sehr leicht zu bedienen und kann dir einen guten Überblick geben, ob sich eine PV-Anlage auch für dich lohnt:

https://www.energieagentur.nrw/tool/pv-rechner/

PV-Rechner der Energieagentur NRW

Für die Berechnung brauchst du ein paar Daten:

  • Die Postleitzahl für den Ort, an dem die Anlage installiert werden soll
  • Ist das Haus ein Wohnhaus oder etwas anderes?
  • Dein jährlicher Stromverbrauch bzw. die Anzahl der Personen in deinem Haushalt
  • Die verfügbare Dachfläche
  • Die Ausrichtung und Neigung des Dachs

Für die restlichen Daten kannst du einfach die Standardwerte übernehmen, die der Rechner vorgibt. Natürlich kannst du auch deine exakten Werte eingeben.

So kannst du das Ergebnis verstehen

Nachdem du alle Daten eingegeben hast, bekommst du sofort das Ergebnis.

Eigenverbrauchsanteil und Autarkiegrad

Auf der ersten Seite findest du Diagramme für den Eigenverbrauchsanteil und den Autarkiegrad.

Der Eigenverbrauchsanteil beschreibt, wieviel unseres produzierten Stroms direkt im Haus genutzt oder gespeichert wird. Hier gilt: Je kleiner die PV-Anlage ist, umso mehr des produzierten Stroms können wir auch nutzen, und umgekehrt.

Der Autarkiegrad beschreibt, wieviel des verbrauchten Stroms wir selbst herstellen können. Dabei können wir umso mehr Strom selbst produzieren, je größer die PV-Anlage ist. Allerdings gibt es damit auch viel überschüssigen Strom, den wir ins Netz einspeisen.

Vergleich: Eiigenverbrauchsanteil - Autarkiegrad

Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschafttlichkeisbetrachtung zeigt dir an, in welcher Zeit sich deine PV-Anlage lohnt. Dabei rechnet sie deine Kosten gegen die Einsparung und die Einnahmen auf, die durch die Anlage entstehen. Als Daumenregel kann man annehmen, dass die meisten Photovoltaik-Anlagen ihre Investition nach ca. 10 bis 12 Jahren wieder eingespielt haben.

Was beeinflusst den Ertrag meiner PV-Anlage?

Grundsätzlich hängt der Ertrag davon ab, wieviel Sonnenenergie auf die PV-Anlage trifft und wieviel davon in elektrischen Strom umgewandelt werden kann. Dies ist von vielen Faktoran abhängig, die jede PV-Anlage einzigartig machen.

Geografische Lage und die Globalstrahlung

Je nachdem, wo eine PV-Anlage steht, erhält diese unterschiedlich viel Sonneneinstrahlung. Diese Sonneneinstrahlung, die direkt und indirekt auf die Erdoberfläche trifft, nennt man Globalstrahlung. Er trifft umso mehr Strahlung auf unsere PV-Anlage:

  • je weiter südlich diese steht,
  • je höher die Anlage steht,
  • umso sauberer die Luft ist.

Über ein gesamtes Jahr beträgt die Globalstrahlung in Deutschland zwischen 900 und 1200 kWh pro m².

Ausrichtung der Anlage

Das Ziel bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage muss immer sein, die Effizienz bzw. den Wirkungsgrad zu steigern. Das heißt den Anteil der Sonnenenergie, der auch in Strom umgewancdelt wird, soll möglichst hoch sein. Nur damit kann sich die Investition in eine PV-Anlage auch lohnen.

Ideal für einen maximalen Energieertrag ist eine Ausrichtung der Solaranlage nach Süden. Nachdem die Sonnenstrahlung mittags am höchsten ist, erreichen wir hier die größte Ausbeute. In unseren weiteren Beispielrechnungen gehen wir von einer Ausrichtung nach Süden aus.

Leider kann man eine PV-Anlage nicht immer perfekt nach Süden ausrichten, da wir ja meistens an die Ausrichtung des Daches gebunden sind. Allerdings ist der Einfluss der Ausrichtung nicht so groß, wie man meinen könnte.

PV-Ertrag abhängig von der Ausrichtung

Wir nehmen den Ertrag der PV-Anlage bei einer Ausrichtung nach Süden als 100% an. Bei einer Abweichung von 45°, also einer Ausrichtung der Anlage nach Süd-Osten oder Süd-Westen, verliert die Anlage nur 5% Leistung. Bei einer Abweichung um 90°, also der Ausrichtung nach Osten oder Westen, verliert die PV-Anlage ca. 20% ihrer Leistung.

https://www.eupd-research.com/fileadmin/ePaper/module/epaper/de/epaper/Download_DE.pdf

Mit der immer weiter gesunkenen Einspeisevergütung ist es besonders wichtig, möglichst viel des produzierten Stroms auch selbst zu verbrauchen. Der negative Einfluss einer Ausrichtung mehr nach Osten oder Westen kanns sich dadurch verringern, wenn mehr Strom im Haushalt eher vormittags oder nachmittags bzw. abends erzeugt wird. Dadurch passen dann Verbrauch und Stromerzeugung besser zusammen.

Alternativ kann man auch eine Solarbatterie installieren. Damit kann man den überschüssigen Strom speichern und dann verwenden, wenn die Sonne nicht so stark scheint. Ich einem extra Artikel beschreiben wir, wie man die Größe einer Batterie berechnet und wann sie sich lohnt.
https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-voraussetzungen/standortbedingungen

Neigung der Anlage

Ähnlich wie bei der Ausrichtung nach Süden ist auch der Einfluss der Neigung nicht so dramatisch, wie man meinen könnte.

Die optimale Neigung für eine Photovoltaik-Anlage beträgt für Deutschland zwischen 30° und 35!. Allerdings erreicht eine Anlage bei einer Neigung von nur rund 15° immer noch rund 95% des Ertrags im Vergleich zur idealen Neigung. Selbst Flachdächer und dementsprechend PV-Anlagen mit 0° Neigung erreichen noch 90% der Leistung.

Erhebliche Einbußen bei Leistung und Ertrag der PV-Anlage müssen wir nur hinnehmen, wenn die Module mit 90° Neigung anbringen, das heißt bei einer Montage an der Fassade des Hauses. Hier können wir nur noch mit ca. 70% des Ertrags im Vergleich zu 30° Neigung rechnen.

Auswirkungen der Verschattung

Sobald ein Schatten durch Bäume oder z.B. Kamine auf einzelne PV-Module trifft, leidet der Ertrag der gesamten Anlage. In der Anlage sind immer mehrere Module hintereinander in Reihe geschaltet, das heißt sie sind in über Kabel hintereinander verbunden.

Die Module in einer Reihe verhalten sich ähnlich wie ein Wasserschlauch, auf dem jemand steht. Es kommt immer nur so viel durch, wie an der dünnsten Stelle. Dadurch verringert sich die Leistung aller Module in einer Reihe, auch wenn nur ein kleiner Teil davon im Schatten liegt.

Auch in einem einzelnen Modul sind die einzelnen Photovoltaik-Zellen in Reihe geschaltet. Dadurch kann es schon zu einem „Stau“ im Modul kommen, wenn nur eine Zelle im Schatten liegt. An dieser Stelle steigt der elektrische Widerstand an. Dadurch kann es zu Wärmeentwicklung kommen, die in schlimmsten Fall auch das Modul zerstören kann.

Um diese Überhitzung und den Ausfall zu verhindern, wird dann mit Hilfe einer Bypass-Diode das ganze Modul abgeschaltet und umgangen. Somit wird der Leistungsverlust einer ganzen Reihe von PV-Modulen verhindert.

Je nachdem, wie viele Module in unserer PV-Anlage enthalten sind, kann aber diese Abschaltung schon zu einem merklichen Leistungsverlust führen. Besteht die Anlage aus 20 Modulen, erzeugt schon die Abschaltung eines Moduls einen Ertragsverlust von 5%.

Bei der Planung unserer Anlage müssen wir also darauf achten, dass die kein Schatten die Leistung vermindert. Hier haben wir einige Ansätze:

  • Welche Bäume könnten so hoch wachsen? Können wir Bäume zurückschneiden?
  • Was könnte in den nächsten Jahren in der Umgebung gebaut werden?
  • Wie ist es im Sommer, wie im Winter?
  • Kann ich Antennen oder Satellitenschüsseln umsetzen?

Besonders aufpassen müssen wir bei PV-Anlagen auf dem Flachdach. Hier werden die Module oft aufgeständert, so dass sie eine Neigung nach Süden aufweisen. Hier müssen wir darauf achten, dass die Module nicht gegenseitig Verschattungen erzeugen. Dafür muss der Abstand zwischen den Modulreihen groß genug sein.

Wirkungsgrad der Komponenten der PV-Anlage

Die Hauptbestandteile einer Photovoltaik-Anlage sind die PV-Module und die Wechselrichter. Bei der Betrachtung des Wirkungsgrads wird oft nur der Wirkungsgrad eines PV-Moduls betrachtet. Genauso wichtig wie der Wirkungsgrad der Module ist der Wirkungsgrad des Wechselrichters.

Wirkungsgrad Wechselrichter

Für Wechselrichter wird oft ein Wirkungsgrad zwischen 93% und 97% angegeben. Dies ist aber nur der Wirkungsgrad im idealen Bereich, wenn der Wechselrichter zu 100% ausgelastet ist. Je nach Sonnenstand und Lichteinfall schwankt die Leistung der PV-Module auf dem Dach aber sehr stark. Dadurch schwankt auch die Auslastung des Wechselrichters und somit auch der Wirkungsgrad. Um diese Schwankungen zu berücksichtigen, wurde der sogenannte europäische Wirkungsgrad eingeführt.

Dieser wird ermittelt, indem man einen Durchschnitt aus verschiedenen Wirkungsgraden bei unterschiedlichen Auslastungen berechnet. Dabei wird berücksichtigt, wie oft die verschiedenen Auslastungen vorkommen.

Auslastung5%10%20%30%50%100%
Häufigkeit3%6%13%10%48%20%

Dementsprechend wird angenommen, dass die Wechselrichter nur in 20% der Zeit auch zu 100% ausgelastet sind.

Wir haben hier einige Beispiele für die Wirkungsgrade gesammelt:

HerstellerWechselrichterMax. WirkungsgradEurop. Wirkungsgrad
SMASunny Boy 1.597,296,1
SMASunny Boy 3000 TL97%96%
ABBUNO-DM-4.0-TL-PLUS97%96,5%
SungrowSunaccess SG 3KTL-EC98%96,1%

Wir sehen in der Tabelle, dass sich die Wirkungsgrade der verschiedenen Wechselrichter nicht besonders unterscheiden. Viel wichtiger als der Wirkungsdrag ist die Zuverlässigkeit des Wechselrichters.

Auswirkung der Zuverlässigkeit auf den Ertrag der PV-Anlage

Wir haben in der kurzen Auswahl oben gesehen, dass sich die verschiedenen Wechselrichter in ihren Wirkungsgraden nicht sehr unterscheiden. Der Wechselrichter ist das anfälligste Teil der gesamten PV-Anlage.

Jeder Ausfall des Wechselrichters führt zum Ausfall der Stromproduktion, da der Strom nicht mehr genutzt bzw. eingespeist werden kann. Und vom Moment des Ausfalls bis zur Reparatur bzw. Austausch des Wechserichters vergeht oft einige Zeit.

Leider haben Wechselrichter nur eine Lebensdauer zwischen 5 und 10 Jahren. Die Werte schwanken aber sehr stark. In einem extra Artikel beschreiben wir, wie ein Wechselrichter funktioniert und worauf du bei der Auswahl achten musst.

Einfluss der Größe der PV-Anlage auf den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit

Bei kleineren PV-Anlagen bis 10 kWp

Maßgeblich für die Größe der Anlage ist die Frage, wie man den produzierten Strom nutzen will. Hier hat man 2 Möglichkeiten:

  • Eigenverbrauch
  • Einspeisen ins Stromnetz

Der Eigenverbrauch ist viel rentabler als die Einspeisung ins Stromnetz. Pro eingesparter kWh spart man beim Eigenverbrauch durchschnittlich 29,88 Cent (Durchschnitt 2018). Als Einspeisevergütung erhält man für die selbe Strommenge nur 10,64 Cent (Stand Juli 2019). Das macht eine Differenz von knapp 20 Cent.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Verbraucher/PreiseRechnTarife/preiseundRechnungen-node.html

Leider scheint nicht immer genau dann die Sonne am stärksten, wenn wir am meisten Strom verbrauchen. Dadurch ist es ohne Batteriespeicher nicht möglich, 100% des verbrauchten Stroms auch selbst zu produzieren. Bisher lohnt es sich aber finanziell nicht, einen Batteriespeicher zu installieren. Deshalb gehen wir von einem Eigenverbrauchsanteil von 30% aus. (https://www.volker-quaschning.de/software/unabhaengig/index.php)

Für unsere Rechnung versuchen wir, die Menge des verbrauchten Stroms auch selbst zu produzieren. Auch wenn das ohne Speicher bedeutet, dass wir teilweise den Strom ins Netz einspeisen und zu anderer Zeit wieder aus dem Stromnetz beziehen.

Bei größeren PV-Anlagen über 10 kWp

Bisher haben wir nur kleinere Anlagen betrachtet. Für Anlagen über 10 kWp sieht die Rechnung etwas anders aus. Bei allen Anlagen, die nach dem 1. August 2014 installiert wurden, müssen die Betreiber einen 40%-Anteil der EEG-Umlage bezahlen. Im Moment (Stand 2019) beträgt die EEG-Umlage 6,405 Cent pro kWh. Somit müssen die Betreiber pro produzierter kWh Strom 2,562 Cent an EEG-Umlage bezahlen. Bei 10.000 kWh produzierten Stroms kommen hier über 250 € im Jahr zusammen.

Zusätzlich zu diesen Abgaben sinkt auch noch die Einspeisevergütung um 0,3 Cent auf 10,34 Cent pro kWh.

Gleichzeitig können bei einer größeren Photovoltaik-Anlage auch die Kosten für einzelnen Komponenten der Anlage und für die Installation sinken. Hierdurch steigt wieder die Rentabilität. Alternativ kann man eine größere PV-Anlage auch in zwei kleinere Anlagen aufteilen.

Hier kann nur eine individuelle Berechnung klären, ob eine größere Anlage Sinn macht.

Welchen Einfluss haben Standort, Ausrichtung und Neigung auf den Ertrag der PV-Anlage

Wo steht unsere PV-Anlage bzw. unser Haus?

Je nach Standort unterscheidet sich die Sonneneinstrahlung, die jedes Jahr auf unsere PV-Anlage trifft. Die Beispielrechnung nimmt mit dem Standort Eisenach in etwa einen Mittelwert für Deutschland.

PV-Ertrag abhängig vom Standort

Würde unser Haus in München stehen, könnten wir mit einer Globalstrahlung von 1.234 kWh pro Jahr statt 1.033 kWh pro Jahr in Eisenach rechnen. Das bedeutet, die selbe Anlage mit 4 kWp könnte jährlich statt 4.000 kWh dann ca. 4.780 kWh produzieren. (https://www.sonnenenergie.de/sonnenenergie-redaktion/SE-2018-02/Layout-fertig/PDF/Einzelartikel/SE-2018-02-s062-Service-Globalstrahlung.pdf)

Dagegen scheint in Flensburg die Sonne weniger stark. Hier kommen wir auf eine Globalstrahlung von 973 kWh pro Jahr. Somit läge die produzierte Strommenge unserer PV-Anlage nur bei 3.770 kWh im Jahr.

StandortEisenachMünchenFlensburg
Strommenge4.000 kWh4.780 kWh3.770 kWh

https://www.pv-ertraege.de/cgi-bin/pvdaten/src/region_uebersichten_auswahl.pl/kl

Wie ist die PV-Anlage ausgerichtet?

Um den optimalen Ertrag zu erzielen, sollte eine PV-Anlage möglichst nach Süden ausgerichtet sein. Diesen Fall haben wir auch für unsere Beispielrechnung angenommen.

Natürlich können wir bei einem bestehenden Haus nicht einfach die Ausrichtung des Dachs ändern. Bei einer Ausrichtung nach Süd-Osten oder Süd-Westen büßt die Anlage etwa 5% ihrer Leistung ein. Unsere Beispiel-Anlage produziert somit jährlich nur noch ca. 3.800 kWh.

Sollten die Dachflächen nach Osten und Westen ausgerichtet sein, müssen wir mit Einbußen von rund 20% rechnen. Unsere Anlage könnte dann nur noch ca. 3.200 kWh Strom im Jahr produzieren. Allerdings können wir hier auf beiden Seiten des Dachs PV-Module anbringen. Damit könnte die Fläche vergrößert werden. Gleichzeitig wird passt die Tageszeit der Stromproduktion auch besser zum Verbrauch. Dadurch kann der Eigenverbrauchsanteil erhöht werden.

AusrichtungSüdenSüd-Ost bzw. Süd-WestOsten bzw. Westen
Ertragseinbußen0%5%20%
Jährlicher Ertrag der Anlage mit 4 kWp4.000 kWh3.800 kWh3.200 kWh

Wie stark ist das Dach geneigt?

Ideal für PV-Anlagen in Deutschland ist eine Neigung zwischen 30° und 35°. Wir haben für für unsere Beispielrechnung angenommen, dass die Neigung 30° beträgt. Wäre die Neigung nur bei 15°, hätte das wieder einen Verlust von ca. 5% zur Folge.

Bei einem Flachdach mit keiner Neigung müssen wir mit ca. 10% Verlusten rechnen. Allerdings bietet das Flachdach die Möglichkeit mit einfachen Mitteln die PV-Module aufzuständern und nach Süden auzurichten.

Wenn wir unsere PV-Anlage an der Fassade anbringen wollen, müssen wir mit erheblichen Einbußen von ca. 30% rechnen. Eine solche Anlage kann sich aber trotzdem rechnen, wenn man dadurch das Anbringen einer anderen Fassade einsparen kann.

Neigung30° – 35°15°0° (Flachdach)90° (Fassade)
Ertragseinbußen0%5%10%30%
Jährlicher Ertrag der Anlage mit 4 kWp4.000 kWh3.800 kWh3.600 kWh2.800 kWh

Was passiert in mit der PV-Anlage in der Zukunft?

Einfluss der Lebensdauer

Bei einer PV-Anlage geht man meistens von einer Lebensdauer von 20 Jahren aus. Das liegt vor allem daran, dass die Einspeisevergütung, also der Betrag, den wir für eine eingespeiste kWh Strom bekommen, über 20 Jahre festgelegt wird.

Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass die Anlage auch nach 20 Jahren noch Strom produzieren wird. Leider können wir nicht sagen, ob bzw. wieviel Geld wir noch für den eingespeisten Strom bekommen. Bis dahin könnte es sich lohnen, einen Batteriespeicher einzubauen. Damit könnte der produzierte Strom komplett selbst verbraucht werden. Dafür sollten aber die Preise für Batterien noch stärker sinken.

Wann wird die Anlage installiert?

Für die produzierte Strommenge unserer Anlage macht der Zeitpunkt der installation keinen Unterschied. Allerdings hat der Zeitpunkt einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Betrachtung. Die Einspeisevergütung sinkt mit jedem Monat ein Stück weiter. Dies ist umso bedeutender, als der Betrag, den wir pro eingespeister kWh Strom bekommen, über 20 Jahre festgeschrieben ist.

Das bedeutet, dass sich der Verlust durch einen späteren Installationszeitpunkt über 20 Jahre sammelt. Bei einer Einspeisung von z.B. 2800 kWh pro Jahr, speisen wir über 20 Jahre 56.000 kWh ins Stromnetz ein.

Allein von Januar 2019 bis Juli 2019 ist die Einspeisevergütung um 0,83 Cent pro kWh gesunken. Bei 56.000 kWh macht das 465 € aus, die uns an Rendite fehlen.

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